«Ohne Biodiversität kann ich mir unser Leben nicht vorstellen»
Die Forscher Christoph Vorburger und Florian Altermatt sprechen über die Bedeutung und den Zustand der aquatischen Biodiversität in der Schweiz und über das Engagement der Eawag für den Erhalt der natürlichen Vielfalt. Zum Interview
Der Bodensee im Wandel Steigende Temperaturen, invasive Arten und weitere Faktoren veränderten im letzten Jahrhundert die Artenzusammensetzung im Bodensee. Forschende versuchen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte und was dies für den See bedeutet.
In welchem Masse Flussaufweitungen im Rahmen von Revitalisierungen das Angebot an Rückzugsorten für Lebewesen in Fliessgewässern verbessern und damit die Artenvielfalt schützen, hängt entscheidend vom Sedimentangebot ab.
Warum die Biodiversitätspolitik noch auf keinen grünen Zweig kommt Ob ein Wasserkraftwerk gebaut, ein Pestizid verboten oder ein Moor unter Schutz gestellt wird – verschiedenste politische Entscheide wirken sich auf die Biodiversität aus. Aber spielt die Biodiversität bei solchen Entscheiden überhaupt eine Rolle?
Die Unterwasserwelt entdecken In unseren Seen, Flüssen und Bächen wimmelt es von kleinsten Tierchen, Pflanzen und Bakterien, die mit dem blossen Auge kaum oder gar nicht sichtbar sind. Eine Unterwasserkamera ermöglicht Beobachtungen und Artenbestimmung dieser Lebewesen in Echtzeit.
Der Untergrund als Hort der Artenvielfalt Europa weist im Vergleich zu den meisten anderen Kontinenten eine relativ geringe biologische Vielfalt auf, weil viele Arten während der Eiszeiten ausgestorben sind. In unterirdischen Ökosystemen jedoch konnten uralte Arten in grosser Vielfalt überleben.
Wasser in der Siedlung ist zentral gegen Hitze Hitzeperioden und lokale Starkregen werden mit dem Klimawandel zunehmen. Die traditionelle Siedlungsentwässerung stösst an ihre Grenzen. Mit blau-grüner Infrastruktur können die Probleme angegangen werden. Gut geplante Lösungen bieten gleichzeitig einen Mehrwert für die Biodiversität.
Mikrobielle Biodiversität ist komplexer als gedacht Mikroorganismen wachsen nach dem Prinzip der Selbstorganisation und bilden dabei komplexe und diverse Muster. Forschende der Eawag haben herausgefunden, wie diese Diversität der Muster zustande kommt und was das für den Begriff der mikrobiellen Biodiversität bedeutet.
Aquatisches Leben im Untergrund Auch das Grundwasser stellt ein Ökosystem dar, bloss ist über die Biodiversität im Untergrund bisher wenig bekannt. Forschende der Eawag haben in einer Pilotstudie die Vielfalt des Lebens im Schweizer Grundwasser dokumentiert – und dabei bisher unbekannte Flohkrebsarten entdeckt.
Biodiversität beurteilen mit Umwelt-DNA Die immer besser etablierte Analyse von Erbgutbruchstücken und deren Zuordnung zu einzelnen Arten verändert die Auswertung der biologischen Vielfalt rasant. Eine Wasserprobe erlaubt ein schnelles Biomonitoring aquatischer Lebensräume. Doch die Bestimmung von Umwelt-DNA hat auch ihre Tücken. Koordiniert vom Bundesamt für Umwelt hat daher ein Team von Expertinnen und Experten mit massgeblicher Beteiligung der Eawag Richtlinien erarbeitet, was von der Probenahme bis zur Interpretation der Werte in der Praxis zu beachten ist, um verlässliche Resultate zu erhalten. Hier geht's zum Newsartikel oder direkt zum Video.
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Faktenblatt von Forum Biodiversität Schweiz und Akademie der Naturwissenschaften Schweiz
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