Département Chimie de l’environnement

PFAS Vorkommen in Schweizer Kläranlagen

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFASs) sind eine weit verbreitete Gruppe persistenter organischer Schadstoffe, die sich durch das Vorhandensein von stabilen Kohlenstoff-Fluor-Bindungen auszeichnen und in Industrie- und Konsumgütern weit verbreitet sind. Einige PFASs haben das Potenzial zur Bioakkumulation und viele haben nachweislich toxikologische Effekte. In der EU-Trinkwasserrichtlinie wurden niedrige PFAS-Grenzwerte festgelegt, und es wird über Qualitätsstandards für Oberflächengewässer nachgedacht. Wenn PFASs in den Wasserkreislauf gelangen, bleiben sie oft stabil und können nicht durch natürliche oder herkömmliche Wasseraufbereitungsverfahren entfernt werden. Kläranlagen sind eine wichtige Punktquelle für PFASs, die in aquatische Systeme gelangen, und sie liefern einen repräsentativen Hinweis auf die Arten und Mengen verschiedener PFASs, die von der Industrie und den Gemeinden innerhalb eines bestimmten Einzugsgebiets stammen.

Ziel des Projekts ist es, das Vorkommen von PFASs in Schweizer Kläranlagen zu bestimmen und die heutigen Konzentrationen mit historischen Messungen aus dem letzten Jahrzehnt zu vergleichen. Es wird eine breite Palette von Zielsubstanzen untersucht, und ein zusätzliches Screening nach Verdachtsstoffen und Nicht-Zielsubstanzen ist vorgesehen. Proben aus dem Kläranlagenzu- und -ablauf sowie dem Klärschlamm werden analysiert, um ein Verständnis für das Vorkommen und den Verbleib der Schadstoffe während des gesamten Klärprozesses zu gewinnen. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, wichtige PFASs in Abwasserströmen und ihre potenziellen Quellen zu identifizieren, und sie werden wichtige Daten für die Festlegung nationaler Verwendungs- und Einleitungsgrenzwerte liefern.

Publikationen

Alder, A. C.; van der Voet, J. (2015) Occurrence and point source characterization of perfluoroalkyl acids in sewage sludge, Chemosphere, 129, 62-73, doi:10.1016/j.chemosphere.2014.07.045, Institutional Repository