Abteilung Systemanalyse, Integrated Assessment und Modellierung

Extraktive Industrien und das Menschenrecht auf Wasser

Es wird immer dringender, einen handlungsfähigen und standardisierten Ansatz für die Bewertung der Menschenrechte bei wassergewinnenden Industrieunternehmen zu entwickeln, der die verschiedenen Dimensionen des Rechts auf Wasser berücksichtigt. Die Wasserprobleme, mit denen die betroffenen Gemeinschaften konfrontiert sind, werden jedoch von lokalen Kontexten bestimmt und sind daher schwer auf universelle Normen wie die Menschenrechte in einer Weise zu übertragen, die sowohl objektiv als auch übertragbar ist. Umgekehrt geht das Menschenrecht auf Wasser über die engen Dimensionen des Zugangs zu und der Verfügbarkeit von Wasser hinaus und umfasst auch übergreifende Verpflichtungen (z. Bsp. Selbstbestimmung und Nicht-diskriminierung) und miteinander verbundene Rechte (z. Bsp. das Recht auf Gesundheit, eine gesunde Umwelt und den Lebensunterhalt). Der nahezu universelle Geltungsbereich der Menschenrechte in Bezug auf Wasser, macht ihre Anwendung zu einer Herausforderung, wenn es keinen operativen Rahmen gibt, mit dem sich die Herausforderungen bei ihrer Umsetzung in der Praxis systematisch ermitteln lassen.
Der von uns entwickelte Rahmen befasst sich mit beiden Herausforderungen durch ein Verfahren zur systematischen Diagnose mehrerer Schlüsseldimensionen des unzureichenden Wasserzugangs (z. Bsp. grüner, blauer und wirtschaftlicher Wassermangel oder -überschuss) und des Versagens der Governance (z. Bsp. Macht-Asymmetrie oder Bedrohung der hydrosozialen Beziehungen). Der Rahmen ordnet dann die diagnostizierten Probleme den spezifischen Herausforderungen bei der Umsetzung der Menschenrechte zu, die deren multidimensionalen Charakter berücksichtigen. Wir wenden den Rahmen auf eine immer umfangreichere globale Datenbank von Fällen an, die unter anderem den Bergbau, die Landwirtschaft, die Getränkeindustrie, die Wasserkraftwerke und die Textilindustrie betreffen.

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