Abteilung Oberflächengewässer
Resistenzen in der Nachbehandlung von ozoniertem Abwasser
Die Schweiz hat sich 2014 entschieden, große Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zu modernisieren, um die Freisetzung von Mikroverunreinigungen in die Umwelt zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen werden Technologien auf der Basis von Oxidation (Ozonierung) oder Adsorption (Aktivkohle oder Sandfilter) eingesetzt. Es fehlen jedoch Daten über die Freisetzung von Antibiotikaresistenzen nach diesen zusätzlichen Reinigungsverfahren. Daher müssen wir das Verhalten der Antibiotikaresistenz in verschiedenen fortgeschrittenen Behandlungsverfahren untersuchen, um festzustellen ob Antibiotikaresistenzbakterien und damit verbundene Resistenzgene effizient eliminiert oder reduziert werden.
Unser aktuelles Projekt konzentriert sich auf das Schicksal der Antibiotikaresistenz bei der biologischen Nachbehandlung von ozoniertem Abwasser. Wir werden Proben von mindestens 5 Installationen nehmen, die unterschiedliche Situationen hinsichtlich Art (Sandfilter oder Granulierte Aktivkohle) und Alter bzw. Vorgeschichte des Filtermaterials repräsentieren. Wir werden Metagenomik und Q-PCR verwenden, um Veränderungen von Bakterienpopulation und Resistenzgenen beim Durchlaufen der Anlagen zu untersuchen. Durchflusszytometrie und Bakterienkultur werden verwendet, um Zellzahlen und die Prävalenz von resistenten Keimen quantitativ zu erfassen. Das Projekt wird wichtige Daten zum Verhalten der Antibiotikaresistenz während der Ozonung und zum Potential des wideraufwachsens resistenter Bakterien in der Nachbehandlung liefern. Aufgrund der Resultate werden Empfehlungen entwickelt, um einen positiven Effekt der neuen Reinigungsstufen auch auf die Freisetzung von resistenten Bakterien zu ermöglichen.