Abteilung Oberflächengewässer

Dynamik der Isochrysidales Blüte in Schweizer Seen


Seen sind empfindliche Aufzeichnungsgeräte für den Klimawandel und können hochwertige und hochauflösende Sedimentarchive des kontinentalen Paläoklimas liefern. Es gibt jedoch nur relativ wenige quantitative lakustrische Temperaturproxies. Rekonstruktionen der Temperatur in der Vergangenheit sind für das Verständnis der natürlichen Klimavariabilität von entscheidender Bedeutung, insbesondere auf der Skala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten. 

Organische geochemische Temperaturproxies haben das Potenzial, ein weiteres Mittel zur Rekonstruktion der kontinentalen Temperatur zu sein. Haptophyten der Ordnung Isochrysidales sind die einzigen Produzenten langkettiger Kohlenstofflipidmoleküle, die Alkenone genannt werden und Veränderungen der Wassertemperatur aufzeichnen. Der Sättigungsgrad der Alkenon-Lipide ist bei Isochrysidales, die bei kälteren Temperaturen und niedrigeren Salzgehalten leben, die für viele lakustrische und estuarine Umgebungen repräsentativ sind, erhöht. 

Dieser Vorschlag konzentriert sich auf die Entwicklung des Paläothermometers für langkettige Alkenone in der Schweiz, einschließlich einer gründlichen Untersuchung der räumlichen Heterogenität von Isochrysidales - den Alkenonproduzenten - in Schweizer Seen, einer intensiven zeitlichen Überwachung der Isochrysidales-Frühjahrsblüte und der damit verbundenen Alkenonproduktion sowie eines Vergleichs der rekonstruierten Paläotemperaturen mit meteorologischen Daten der letzten 150 Jahre, um die Gültigkeit des Proxys zu prüfen.
 

Kontakt


Lisa Marchand

Zusammenarbeit

Prof. Dr. Linda Amaral-Zettler, Royal Netherlands Institute for Sea Research

Finanzierung

Schweizerischer Nationalfonds (SNF)