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Artenvielfalt bei häufigen Wasserinsekten in Schweizer Fliessgewässern seit 2010 stabil

23 marzo 2022 | Lisa Bose, WSL

Unter den Wasserinsekten in Schweizer Fliessgewässern sind jene Arten auf dem Vormarsch, die es gerne warm haben und die gut mit Pestizidbelastungen umgehen können. Das zeigt eine gemeinsame Studie von WSL und Eawag mit Daten aus dem Biodiversitätsmonitoring zwischen 2010 und 2019. Die Resultate weisen auf mögliche Einflüsse des Klimawandels hin.

Studien zur Entwicklung der Insekten in der Schweiz und weltweit kommen häufig zum Schluss, dass die Artenvielfalt drastisch abgenommen hat. Insbesondere für Insekten auf dem Land, die im Ökosystem wichtige Aufgaben als Bestäuber wahrnehmen, sind die Ergebnisse besorgniserregend. Friederike Gebert hat im Rahmen der von der WSL und der Eawag lancierten Forschungsinitiative Blue-Green-Biodiversity untersucht, wie sich die Vielfalt der Wasserinsekten in Schweizer Fliessgewässern in den letzten Jahren verändert hat.

Ihre Resultate, die sie zusammen mit weiteren Forscherinnen und Forschern in der Fachzeitschrift Biology Letters publizierte, zeigen ein etwas anderes Bild: In keiner der untersuchten Familien und Gattungen haben die Artenzahlen der in der Schweiz verbreiteten Arten im Zeitraum zwischen 2010 und 2019 abgenommen. Im Gegenteil: Wärmeliebende Insektenarten haben in mittleren bis höheren Lagen zugenommen, so etwa die Eintagsfliege Baetis rhodani. Zugelegt haben auch Insektenfamilien, die nicht empfindlich gegenüber Pestiziden sind, zum Beispiel die Zuckmücken. Die Artenzahlen von Insekten, die empfindlich auf Pestizide reagieren wie die meisten Köcherfliegen und Steinfliegen, sind stabil geblieben.