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Mit Satellitendaten Minenunglücke aufklären

13 aprile 2023 | Isabel Plana

Der Bergbau verursacht immer wieder Gewässerverschmutzungen, mit verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt. In den Ländern des Globalen Südens kommen die Verursacher oft davon, weil die Gewässer kaum überwacht werden und damit eindeutige Belege fehlen. Hier kann der Blick von oben helfen: Satellitendaten liefern wichtige Beweise für Ursprung, Ausbreitung und Ausmass solcher Umweltkatastrophen, wie Désirée Ruppen im Rahmen ihrer Doktorarbeit zeigt.

Die Catoca Mine im Norden Angolas ist eine der grössten Diamantminen der Welt. Ende Juli 2021 kommt es hier zu einem folgenschweren Zwischenfall: Aus einem Absetzbecken treten Minenschlämme, die beim Herauslösen der Diamanten aus dem Gestein anfallen, in die Umwelt aus. Der nahegelegene Fluss Tshikapa transportiert die mit Metallen belastete, giftige Fracht hunderte Kilometer weiter nordwärts in die Demokratische Republik Kongo. Dort wird schon bald von einer starken Verfärbung des Wassers, von tonnenweise toten Fischenberichtet. Tausende Menschen in den Anrainergemeinden leiden an Durchfallerkrankungen, rund ein Dutzend sterben an den Folgen. Die kongolesische Regierung spricht von erhöhten Eisen- und Nickelwerten im Wasser. Wochen später gibt die Betreiberfirma der Catoca Mine zu, dass es einen Rohrbruch gegeben habe, behauptet aber, dass dabei nur eine unbedenkliche Mischung aus Sand, Lehm und Wasser ausgelaufen sei, in der Zusammensetzung vergleichbar mit der Sedimentfracht, die die Gewässer während der Regenzeit mitführten.