Abteilung Umweltsozialwissenschaften
Der Jurapark Aargau als Reallabor für Nachhaltige Entwicklung
Reallabor Jurapark: Aktualisierte Projektseite
Im Reallabor «Jurapark Aargau» suchen Forschende gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Region nach Möglichkeiten, um die Nachhaltige Entwicklung vor Ort zu stärken und zu fördern. Der Jurapark Aaargau ist einer von 17 Schweizer regionalen Naturpärken von nationaler Bedeutung. Zwischen den Kleinstädten Aarau, Rheinfelden und Brugg gelegen, erstreckt er sich über eine Fläche von 300 km². Das geplante Reallabor bringt Forschende der ETH Zürich, der WSL, der Eawag und der Empa mit dem Jurapark Aargau zusammen. Im Fokus stehen dabei die 55'000 Bewohnerinnen und Bewohner aus 31 Gemeinden.
Was ist ein Reallabor?
Ein Reallabor ist ein Format der transdisziplinären Forschung. Forschende in verschiedenen Disziplinen und Akteure diverser gesellschaftlicher Sektoren identifizieren gemeinsam für die Region drängende Fragen der nachhaltigen Entwicklung, entwerfen und implementieren konkrete Massnahmen, und untersuchen, ob und wie diese vor Ort funktionieren. Wesentlich ist dabei die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Der soziale Austausch ist entscheidend, um die Perspektive der anderen zu verstehen, Themen von gemeinsamem Interesse zu ermitteln und Vertrauen und Netzwerke zwischen den Forschenden und den Einwohnerinnen und Einwohnern aufzubauen.
Was sind Realexperimente?
Das gemeinsame Lernen in Reallaboren umfasst auch das experimentelle Umsetzen von Nachhaltigkeitsmassnahmen in kleinem Massstab, so genannte Realexperimente. Diese Experimente dienen dazu, zu beobachten und zu analysieren, ob eine Idee in der Praxis funktioniert und welche Nebenwirkungen sie hat. Falls die Durchführung erfolgreich war, sollen die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt im Jurapark Aargau dafür genutzt werden, weitere Reallabore in anderen Schweizer Pärken zu initiieren.
Hintergrund
Mit regionalen Naturpärken wie dem Jurapark Aargau will die Schweizerische Eidgenossenschaft die Kultur- und Naturlandschaft erhalten und aufwerten. Zudem soll eine nachhaltige Wirtschaft in der Region gefördert und die Umweltbildung und -Sensibilisierung unterstützt werden. Die Bundesverwaltung stellt die Rahmenbedingungen für die Nachhaltige Entwicklung (NE) zur Verfügung. Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Kantone und Gemeinden. Aufgrund ihrer (finanziellen) Autonomie sind die Gemeinden Schlüsselakteure für die Nachhaltige Entwicklung.