Was ist Mikroplastik

In der Umwelt und in unseren Gewässern findet sich viel Plastikmüll: Getränkeflaschen, Plastiksäcke, Verpackungen, Strohhalme und vieles mehr. Mit blossem Auge weniger gut erkennbar, dennoch nicht seltener, ist sogenanntes Mikroplastik. Diese Seite informiert darüber, was genau Mikroplastik ist und welche Mengen in Schweizer Gewässern vorkommen.

Definition

Plastik, auch Kunststoff genannt, ist ein langlebiges organisches Material oder POP (von «persistent organic pollutant»). Es wird durch die Polymerisation von Monomeren hergestellt, die basierend auf Erdöl, Kohle, Erdgas erzeugt werden. Typische Plastikarten sind

  • PET (Polyethylenterephthalat) z. B. für leichte Flaschen
  • PP (Polypropylen) z. B. für harte Lebensmittelbehälter oder Plastikmöbel
  • PE (Polyethylen) z. B. für flexible Verpackungsfolien
  • PVC (Polyvinylchlorid) z. B. für Gebäude, Elektronikanwendungen
  • PS (Polystyrol) z. B. für Plastikbesteck, Kaffeebecher

Zudem gibt es im Wesentlichen zwei Arten von Biokunststoffen.

  • «bio-basiert» oder «aus erneuerbaren Ressourcen», die aus nachwachsenden Rohstoffen (Pflanzen) erzeugt werden, aber nicht zwingend biologisch abbaubar sind.
  • «biologisch abbaubar» oder «kompostierbar», die vollständig zu Wasser, Kohlenstoffdioxid und Biomasse abgebaut werden, aber nicht zwingend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden, sondern zum Beispiel aus Erdöl.

Plastik enthält in der Regel zusätzliche Chemikalien wie Bisphenol A oder Weichmacher, um dem Plastik spezielle Eigenschaften zu verleihen. 

In der Wissenschaft werden Plastikpartikel in der Regel nach ihrer Grösse und ihrer Herkunft unterteilt.

Grösse

Makroplastik: Plastikpartikel grösser als 200 Millimeter
Mesoplastik: Plastikpartikel zwischen 5 und 200 Millimeter
Mikroplastik: Plastikpartikel zwischen 5 und 0.0001 Millimeter (=100 Nanometer)
Nanoplastik: Plastikpartikel kleiner als 100 Nanometer

Herkunft

Primäres Mikroplastik: Mikroplastikpartikel, die gezielt in dieser Grösse für spezifische Anwendung industriell produziert werden, zum Beispiel

  • Pellets als Grundmaterial für die Plastikproduktion
  • Granulate für Kosmetikprodukte wie Peeling, Shampoo, Duschgel
  • Fasern für Kleidung
  • Wirkstoffträger in der Medizin
  • Plastikersatz für Sandstrahlung zur Maschinenreinigung

Sekundäres Mikroplastik: Mikroplastikpartikel, die erst durch Zerfall oder Zersetzung grösserer Plastikteile entstehen, zum Beispiel

  • durch Reibung und Sonneneinstrahlung in den Gewässern
  • durch das Waschen von synthetischen Textilien
  • durch den Abrieb von Autopneus. Strenggenommen handelt es sich hierbei zwar um Mikrogummi. Es wird aber häufig zum Mikroplastik gezählt.