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Eawag Aussenanlagen erhalten Zertifikat für naturnahe Gestaltung
21. November 2024 |
Wer am Wasserforschungsinstitut Eawag seine Mittagspause im Grünen verbringen möchte, muss nicht weit laufen. Die von naturnahen Wiesen umgebene Terrasse des Restaurants aQa, die Stufen am renaturierten Chriesbach oder eine der Bänke im Grünstreifen zwischen den Gebäuden sind ideal für eine erholsame Pause. Die naturnahen Elemente wurden aber nicht nur für die Mitarbeitenden, Besucherinnen und Besucher geschaffen, sondern auch zur Förderung der Artenvielfalt.
Dafür hat die Eawag jetzt das Zertifikat der Stiftung Natur & Wirtschaft für naturnahe Firmengelände erhalten. Die Eawag zeige, dass durch gezielte Planung und Pflege ein Gleichgewicht zwischen naturnaher Wildnis und gepflegtem Erscheinungsbild möglich ist und dass dies nicht nur die Lebensqualität der Menschen erhöht, sondern auch die natürlichen Lebensräume schützt, schreibt die Stiftung in ihrer Mitteilung zur Auszeichnung der Eawag.
Eawag übertrifft Anforderungen bei weitem
Um das Zertifikat zu erhalten, müssen mindestens 30% der Umgebungsfläche naturnah gestaltet sein. Die Eawag übertrifft dies bei weitem, denn 90% des gesamten Areals sind naturnah angelegt und werden auch entsprechend gepflegt. «Die naturnahen Flächen von über 8.320 m² zeigen eine beeindruckende Vielfalt an Gehölzen und Lebensräumen», schreibt die Stiftung.
Dabei fallen nicht alle Elemente, die als Rückzugsorte und Lebensräume für verschiedene Tierarten angelegt wurden, sofort ins Auge – etwa der Wildheckensaum inklusive Totholz entlang des Chriesbachs, die Steinlinsen oder die im Frühjahr neu geschaffene Sandfläche für Wildbienen neben einem kleinen Weiher.
In den Aussenanlagen der Eawag bieten Totholz, ein kleiner Weiher, Wildhecken und gezielt angelegte Kleinstrukturen wie Steinlinsen und Sandflächen Lebensräume für verschiedene Tierarten und tragen dadurch zur ökologischen Vielfalt bei (Fotos: Eawag, Claudia Carle, Alessandro Della Bella).
Freie Bahn für Wildtiere dank fehlender Zäune
Bemerkenswert ist laut Stiftung Natur & Wirtschaft auch, dass das Gelände offen und durchgängig ist, da es keinen Zaun an der Parzellengrenze gibt. «Die Offenheit des Geländes fördert die Durchlässigkeit für Wildtiere, denn viele Zäune und andere unscheinbare Hindernisse verunmöglichen oft die freie Bewegung von Kleintieren wie dem Igel.»
In einem nächsten Schritt strebt das Umweltteam unter der Leitung von Dionys Hallenbarter nun auch die Zertifizierung des Eawag-Areals in Kastanienbaum an. Der Antrag dafür ist bei der Stiftung Natur & Wirtschaft bereits eingereicht.
Engagement für mehr Natur vor der Tür
Die Stiftung Natur & Wirtschaft unterstützt Unternehmen und Institutionen in der naturnahen Gestaltung ihrer Areale und zeichnet vorbildliche Flächen mit einem national anerkannten Label aus. Mehr als 500 Schweizer Institutionen aus allen Branchen sind aktuell zertifiziert. Das ergibt eine Naturfläche von rund 40 Millionen Quadratmetern. Viele der ausgezeichneten Flächen sind wahre Hot-Spots der Artenvielfalt. So sind beispielsweise sämtliche bedrohten Amphibienarten der Schweiz auf den zertifizierten Arealen zu finden.
Titelbild: 90 Prozent des gesamten Eawag-Areals sind naturnah angelegt und werden auch entsprechend gepflegt (Foto: Eawag, Alessandro Della Bella).