Wasser und Entwicklung
Sicheres Trinkwasser und umfassende Sanitärversorgung
Zugang zu sicherem Trinkwasser und die Sanitärversorgung sind wichtige Faktoren für die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen. Hygiene ist dabei zentral, um Erkrankungen zu vermeiden, und ein sicherer Umgang mit Ausscheidungen schützt die Umwelt. Die Eawag forscht daher an Methoden der Trinkwasseraufbereitung, der Verbesserung und Optimierung von Sanitäreinrichtungen und Kläranlagen.
Wasser- und Siedlungshygiene im globalen Süden
Wasser- und Abwasserversorgung sind vor allem in Ländern des globalen Südens unzureichend. Das liegt unter anderem an den klimatischen Verhältnissen, dem raschen Wachstum urbaner Regionen und strukturellen sowie wirtschaftlichen Einflüssen. Die Eawag forscht an innovativen, evidenzbasierten Methoden und entwickelt bewährte Verfahren und Technologien weiter, die den Zugang zu sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser sowie den Umgang mit festen Abfällen verbessern.
Dabei setzt die Eawag auf die internationale Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungseinrichtungen, Regierungsstellen und NGOs. Sie fördert transdisziplinäre Partnerschaften mit dem öffentlichen und privaten Sektor auf regionaler und nationaler Ebene und bietet Aus- und Weiterbildungen, Workshops sowie Blended-Learning-Programme an.
Schadstoffe im Trinkwasser
Bei der Versorgung mit Trinkwasser ist – neben ausreichenden Mengen – auch die Qualität entscheidend. Die Forschung der Eawag umfasst nebst Themen der Versorgung auch Fragen zu Umweltprozessen und zum Verhalten von chemischen Stoffen. Was passiert mit unserem Trinkwasser im Boden? Welche organischen Schadstoffe und Schwermetalle können im Trinkwasser landen? Das Verständnis für bio- und geochemische Prozesse ist zwingend, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu gewährleisten. Aber auch das Verständnis und entsprechende Lösungen in Bezug auf Pestizide oder die Belastungen von Arsen und Fluorid spielen eine tragende Rolle in der Bereitstellung (und dem Schutz) von sicherem Trinkwasser.
Soziale Aspekte rund um Wasser
Trinkwasser und Siedlungshygiene sind Themen, die alle Menschen betreffen. Umso wichtiger ist es, die sozialen Strukturen in den jeweiligen Gebieten zu kennen und entsprechende Massnahmen darauf abzustimmen. Unsere Forschung widmet sich dabei nicht nur der Frage, wie für nachhaltige Innovationen gesellschaftliche Akzeptanz gefunden und Verhaltensänderungen erreicht werden, sondern auch, wie komplexe Entscheidungen verbessert werden können oder welche Rollen Politik und Governance im Wasser- und Umweltbereich spielen.
Abwasserhandhabung und -aufbereitung
Kanalisationssysteme und zentrale Kläranlagen sind in Ländern des globalen Südens meist nur in den grossen Ballungsgebieten von Städten zu finden. Die schnell wachsenden Gebiete in der Peripherie sowie abgelegene Regionen verfügen häufig über keinen Anschluss an ein Abwassersystem. Hier forscht die Eawag an dezentralen Systemen, um die Handhabung von Urin und Fäkalien sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Das schützt Grund- und Fliessgewässer – und damit das Trinkwasser – vor Verschmutzung und senkt wiederum das Krankheitsrisiko für die Bevölkerung. Gleichzeitig bietet es die Chance der Rückgewinnung von Ressourcen. Das gereinigte Wasser kann für die Bewässerung verwendet werden. Ausserdem lässt sich aufbereiteter Urin sowie Fäkalien als Dünger oder Energiequelle weiterverwenden.
Aktuelles
Publikationen für die Praxis
Forschungsprojekte
Netzwerk
Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen.
Das Wasser-Netzwerk DEZA setzt sich weltweit für das Wissensmanagement innerhalb des Wassersektors ein.
SECO Stadtentwicklung und Infrastrukturversorgung: Das SECO setzt sich dafür ein, dass Städte klimaschonend wachsen.
Die Swiss Water Partnership (SWP) ist eine Multi-Stakeholder-Plattform, die Organisationen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, öffentlichem und privatem Sektor zusammenbringt.
Ziel des NADEL Zentrums für Entwicklung und Zusammenarbeit an der ETH Zürich ist es, die nächste Generation für die globale Zusammenarbeit zu inspirieren und auszubilden
Wissenschaftliche Publikationen
Titelbild: Ein Wasserkiosk in Uganda, bei dem mit einer schwerkraftbetriebenen Membran Wasser gereinigt und dann abgegeben wird. Das System wurde an der Eawag entwickelt (Maryna Peter, FHNW).