Klimawandel und Energie
Klima und Energie – Gewässer unter Druck
Klimawandel und Energieproduktion belasten unsere Gewässer. Die Eawag untersucht, wie die Klimaerwärmung unsere Seen, Flüsse und das Grundwasser verändert und was das für die darin lebenden Pflanzen und Tiere sowie den Menschen bedeutet. Sie erforscht und entwickelt zudem Massnahmen und Technologien, um das Klima zu schützen, die Anpassungen an die Folgen des Klimawandels zu fördern und die Energiewende umweltfreundlich zu gestalten.
Energieproduktion und Gewässerschutz im Konflikt
Die steigende Nachfrage nach klimafreundlicher Wasserkraft erhöht den Druck auf unsere Gewässer. In Restwasserstrecken unterhalb von Kraftwerken fehlt ein Grossteil des natürlichen Abflusses. Wasserkraftwerke bewirken zudem eine unnatürliche Dynamik der Fliessgewässer und stören die Fischwanderung. Die Lebensgrundlagen der Gewässerlebewesen sind dadurch stark beeinträchtigt. Wasserkraftwerke können aber auch die Speisung des Grundwassers – unsere wichtigste Trinkwasserressource – vermindern.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Gewässer
Steigt die Temperatur der Atmosphäre, erwärmen sich auch die Gewässer. Wärmeres Wasser bedeutet für die einen Wasserlebewesen Stress. Andere profitieren von der Erwärmung. Das verändert die Artenzusammensetzung. Zum Beispiel können sich gewisse Algen, von denen einige giftig sind, besser ausbreiten und andere Lebewesen im und am Wasser schädigen. Aber auch die Zirkulation der Seen wird sich verändern. Die Zeit, während der sich die Seen im Winter von der Oberfläche bis zum Seegrund durchmischen, wird kürzer werden. Das kann zu Sauerstoffmangel in der Tiefe und zu einem reduzierten Nährstoffangebot in den oberen Wasserschichten führen – ein Nachteil für sehr viele Fische und andere Wasserlebewesen.
Blau-grüne Infrastrukturen – Städte mit Wasser kühlen
Hitze, Trockenheit oder extreme Niederschläge machen nicht nur der Umwelt, sondern auch uns Menschen zu schaffen, vor allem in dicht bebauten Städten. Wasser (blau) in Bächen, Teichen und Wasserbecken sowie Pflanzen (grün) auf Dächern, an Fassaden und in Grünflächen können Städte kühlen. Um die Folgen des Klimawandels zu mindern, plant man deswegen, vermehrt Wasser im Siedlungsraum zu speichern und Regenwasser sowie Abwasser klimaangepasst zu managen.
Die Folgen von Klimawandel und Energiewende minimieren
Die Eawag beobachtet und untersucht, wie sich Umweltveränderungen und die steigende Nutzung der Wasserressourcen auf Gewässerökosysteme und ihre Bewohner auswirken. Mit Modellen analysiert sie, wie sich Seen, Flüsse und Grundwasser in Zukunft unter verschiedenen Szenarien entwickeln könnten. Auf diesem Wissen aufbauend entwickeln Forschende der Eawag Lösungen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die Folgen des Klimawandels auf Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten und die Energiewende nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.
Aktuelles
Publikationen für die Praxis
Forschungsprojekte
Netzwerk
Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen.
Die Abteilung Wasser ist zuständig für den Schutz des Oberflächen-, Grund- und Trinkwassers.
Die Forschungsgruppe Hydrologische Vorhersagen untersucht unter anderem die Folgen des Klimawandels auf die Hydrologie
Das Netzwerk des Bundes für Klimadienstleistungen unterstützt klimakompatible Entscheidungsfindungen, um Risiken zu minimieren, Chancen zu maximieren und Kosten zu optimieren.
Die Joint Initiative im ETH-Bereich trägt dazu bei, die Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren, indem sie die benötigte Infrastruktur vorbereitet, ein resilientes Energiesystem aufbaut und die Biodiversität schützt.
Die Joint Initiative im ETH-Bereich hat das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren.
Wissenschaftliche Publikationen
Titelbild: Eawag und BAFU erfassen seit Sommer 2022 mit automatischen Messbojen die Wassertemperatur einzelner Seen in der Schweiz, hier am Aegerisee im Kanton Zug.
(Foto: Mathias Blattmann, Oberägeri, 11. November 2022, Zuger Zeitung)