Abteilung Umweltsozialwissenschaften

GreenCityNet: Sozial-ökologische Netzwerke für urbane blau-grüne Infrastruktur

Die beispiellos hohe Urbanisierungsrate mit ihren Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und den damit verbundenen Folgen für die Sicherheit und Lebensqualität ist eine der größten Herausforderungen in den Städten. Vor dem Hintergrund der wachsenden Besorgnis über den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt ist eine aktivere Rolle der Städte erforderlich, um den langfristigen Fortbestand der biologischen Vielfalt zu fördern und zu gewährleisten. Den städtischen Grünflächen (Urban Green Areas - UGA) wird eine Schlüsselrolle beim Management der biologischen Vielfalt in Städten zugeschrieben, da sie eine funktionale grüne Infrastruktur bereitstellen, die sowohl den ökologischen Lebensraum als auch die menschlichen Bedürfnisse nach sicheren, widerstandsfähigen und nachhaltigen Städten unterstützt.

Die räumliche Dynamik von UGA-Netzen ist jedoch komplex und hängt von sich ständig verändernden, interagierenden sozialen, ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren ab, die die Verwaltung und Steuerung von UGA erschweren. Die Herausforderung für die Städte besteht daher darin, über die bloße Bereitstellung von Annehmlichkeiten hinauszugehen und synergetische und ökologisch funktionale Lebensräume anzubieten, die die biologische Vielfalt erhalten und gleichzeitig die menschlichen Bedürfnisse nach sicheren und nachhaltigen Städten erfüllen. Um einen synergetischen und ökologisch funktionalen Lebensraum zu bieten, wurden sozial-ökologische Netzwerke (Social-Ecological Networks - SEN) vorgeschlagen, um solche komplexen sozial-ökologischen Systeme zu entflechten und zu analysieren. SEN kombinieren ökologische Netzwerke mit sozialen Netzwerken zwischen Interessengruppen, die für das Management und die Steuerung ökologischer Fragen relevant sind.

Das Hauptziel des GreenCityNet-Projekts besteht darin, die Struktur und Funktion städtischer SEN zu quantifizieren und zu bewerten, um die biologische Vielfalt in Zusammenarbeit mit den Beteiligten zu verbessern. Durch die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen ökologischen und sozialen Netzwerken von UGA soll eine vollständig operationalisierte prototypische SEN-Typologie von UGA abgeleitet werden. Diese basiert auf empirisch validierten sozial-ökologischen Netzwerken als Grundlage für die Bewertung von Transformationspfaden in Bezug auf UGA und Biodiversität.

Die Kombination von Stakeholder-Inputs mit empirischen Daten aus Umfragen zur Bewertung von UGA-Typologien wird in vier Schweizer Fallstudienstädten durchgeführt. Wir werden in der Lage sein, die Übertragbarkeit der Ergebnisse innerhalb und zwischen Studienstädten in Bezug auf die Biodiversität zu testen, und die Ergebnisse des GreenCityNet-Projekts werden eine Grundlage für die Mitgestaltung nachhaltiger urbaner Transformationspfade liefern. Diese Grundlage wird es uns auch ermöglichen, allgemeine Empfehlungen für politische Entscheidungsträger zu erarbeiten, die eine nachhaltige Stadtentwicklung anleiten und aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Zusammenhang mit UGA und Biodiversitätsinformationen für die Umsetzung in politischen Dokumenten identifizieren.

Projekt Team

Dr. Tural Aliyev Post-Doktorand, Gruppe: PEGO Tel. +41 58 765 5669 E-Mail senden
Natascha Zinn Doktorandin, Gruppe: PEGO Tel. +41 58 765 6841 E-Mail senden
Dr. Manuel Fischer Abteilungsleiter & Gruppenleiter, Gruppe: PEGO Tel. +41 58 765 5676 E-Mail senden

Externe Projektmitarbeitende

PD Dr. Janine Bolliger (Eidg. Forschungsanstalt WSL)

 

Kontakt

Dr. Tural Aliyev Post-Doktorand, Gruppe: PEGO Tel. +41 58 765 5669 E-Mail senden

Finanzierung

Schweizerischer Nationalfonds SNF

Projektdauer: 2023 - 2026