Abteilung Umweltsozialwissenschaften
TREBRIDGE – Wandel hin zu resilienten Ökosystemen: Eine integrierte natur- und sozialwissenschaftliche Perspektive
Mit freundlicher Genehmigung von Ariel do Prado
Das Forschungsprojekt TREBRIDGE beschäftigt sich mit dem Management von Einzugsgebieten in Bergregionen der Schweiz. Um sich vor Naturkatastrophen wie Lawinen, Erdrutschen und Überschwemmungen zu schützen, werden seit Jahrhunderten Rückhaltedämme in Bächen errichtet und Freiflächen im Wald mit Monokulturen bepflanzt. Die Instandhaltung der Infrastruktur für das Hochwassermanagement erfordert hohe finanzielle Investitionen und beeinflusst gleichzeitig die Qualität und Resilienz der betroffenen Ökosysteme. Ziel von TREBRIDGE ist die Identifikation von Politik- und Managementansätzen in Einzugsgebieten von Flüssen und Wäldern im Alpenraum. Diese Ansätze sollen dabei einerseits die Resilienz von Bergökosystemen bei der Bewältigung extremer Wetterereignisse erhöhen und andererseits die gesellschaftlichen Bedürfnisse bezüglich der Nutzung natürlicher Ressourcen und der Schutzleistungen erfüllen. Das Forschungsprojekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, um die Funktionsweise von Einzugsgebieten und Wäldern ganzheitlich zu betrachten, wobei inter- und transdisziplinäre Fachpersonen aus den Bereichen Geologie, Geomorphologie, Hydrologie, Ökologie, Ökonomie und Politikanalyse zusammenarbeiten.
Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete unterteilt.
Die Forschungsgruppe der Eawag ist für die Arbeitspakete 1 und 5, d.h. "Wissenschaftliche Integration" und "Werte der Natur und Umweltpolitik", verantwortlich.
1. Wissenschaftliche Integration
Integration der an diesem Projekt beteiligten Disziplinen, um einen ganzheitlichen Ansatz des Projekts und eine zielgruppenspezifische Synthese der Ergebnisse sicherzustellen.
2. Partizipativer Szenario-Prozess
Entwicklung eines partizipativen Prozesses zur Szenarienentwicklung und -bewertung von alternativen Politik- und Bewirtschaftungsoptionen für die Schaffung resilienter Ökosysteme und die Erfüllung gesellschaftlicher und ökologischer Bedürfnisse in den Alpenregionen;
3. Sedimentproduktion und -transfer
Bewertung der Auswirkungen der derzeitigen Bewirtschaftungspraktiken auf die Sedimentproduktion und -abfluss und Gegenüberstellung mit weniger technisierten Alternativen;
4. Erforschung der hydrologischen und ökologischen Folgen
Untersuchung, wie Veränderungen in der Vegetationsdecke die Sedimentkaskade und die Gerinnestabilität beeinflussen, sowie Quantifizierung der relativen Bedeutung des Klimawandels auf diese Veränderungen im Vergleich zu forstwirtschaftlichen Praktiken;
5. Werte der Natur und Umweltpolitik
Analyse der wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen Werte der Natur auf der Grundlage von gesellschaftlichen Präferenzen. Anschliessend Entwicklung von Politik- und Managementoptionen, sowie Bewertung der Verteilung von Lasten und Nutzen.
Informationen
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF), im Rahmen des Programms Sinergia – interdisziplinär, kollaborativ und bahnbrechend
Dauer: 2022 bis 2026
Das Projekt wird von der Forschungsgruppe NARP der ETH Zürich geleitet.