Abteilung Umweltsozialwissenschaften
Wie sich die Wahl von Politikinstrumenten in komplexen Politikprozessen erklären lässt – Ein vergleichender Netzwerkansatz über die Regulierung von Mikroverunreinigung im Rheineinzugsgebiet
Dieses Forschungsprojekt behandelt die Frage, welche Faktoren die Wahl von Politikinstrumenten durch Regierungen erklären. Um diese Frage zu beantworten, wird vergleichend untersucht, welche gesetzlichen Massnahmen die Anrainerstaaten des Rheins (Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Holland) unternehmen, um die Konzentration von Mikroschadstoffen im Wasser zu reduzieren. Mit Hilfe einer Netzwerkanalyse soll herausgefunden werden, welche Akteure an den politischen Entscheidungsprozessen der verschiedenen Rheinanliegerstaaten beteiligt sind, welche Strukturmerkmale die Entscheidungsnetzwerke aufweisen und ob es einen kausalen Zusammenhang gibt zwischen Netzwerkstrukturen und der Wahl von Politikinstrumenten. Darüber hinaus wird untersucht, ob dem Problem der Mikroverunreinigungen am Rhein durch einen integrierten und grenzüberschreitenden Wassermanagementansatz begegnet wird.
Resultate
Dieses Projekt hat aufgezeigt dass Netzwerke und ihre Strukturen tatsächlich einen Einfluss auf die Wahl von regulativen Instrumenten und Massnahme-Mixes haben. Instrumenten-Arrangements sind umso zielführender gestaltet wenn ein gewisses Grad an Zusammenarbeit und Koordination im Netzwerk besteht. Auch die Präsenz einzelner Akteure wie Vermittler oder Entrepreneurs kann sich positiv auf den Instrmenten-Mix auswirken. Diese Resultate wurden für die Regulierung von Mikroschadstoffen generiert und können in weiteren Politikfeldern nun bestätigt werden.
Projektpartner
H. Bresser, UTwente
M. Lubell, UDavis
F. Varone, UGeneva