Abteilung Umweltmikrobiologie

Der Einfluss von Umgebungsbedingungen auf das Wachstum von Legionellen in Trinkwassersystemen innerhalb von Gebäuden

Krankheitserregende Arten der gramnegativen bakteriellen Gattung Legionella sind ursächlich für Legionellose. Trinkwassersysteme sind eine bekannte Quelle für Fälle von Legionellose, da diese günstige Bedingungen für das Bakterienwachstum bieten. In der Schweiz, wo der Einsatz von Chlor unüblich ist, ist die Regelung der Wassertemperatur die Hauptstrategie zur Vermeidung von Legionella. Die Temperatur hat einen direkten Einfluss auf das Wachstum von Legionellen (25 und 45 °C) und deren Absterben (> 50 °C).

Wenn Wasserleitungen und Duschschläuche nicht benutzt werden, steht das Wasser in den Leitungen still. Mit zunehmender Dauer dieser Stagnation nimmt die Wassertemperatur ab, was das Wachstum von Legionella begünstigt. Die Stagnation von Wasser ist allgegenwärtig in Trinkwassersystemen innerhalb von Gebäuden und kann zwischen Sekunden und Monaten andauern. Es ist zu erwarten, dass je nach Dauer der Stagnation verschiedene Effekte auf Legionellen zu beobachten sein warden.

Im Rahmen meiner Doktorarbeit, als Teil des LeCo Projekts (Legionella Control in Buildings), werde ich zum Verständnis des Einflusses von Stagnation und Temperatur-schwankungen von Wasser auf das Überleben, die Selektion und die Vermehrung von Legionella wie auch auf das Trinkwasser-Mikrobiom forschen. Dazu werde ich Experimente in verschiedenen Grössenordnungen (im Labor, in einer Versuchsanlage, in einem Gebäude-Wassersystem) durchführen. Diese Forschungsarbeit wird in neuen Strategien zur Bekämpfung von Legionellen ohne den Einsatz von Desinfektionsmitteln (z.B. Chlor) resultieren.

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