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Belastete Sedimente können entscheidend sein

28. Januar 2022 | Anke Schäfer, Andri Bryner

Einem Fluss, an dessen Grund chemisch verschmutzte Sedimente liegen, fehlt ein entscheidender Lebensraum. Doch bis jetzt gibt es keine einheitliche Methode, um die Qualität der Sedimente zu überwachen. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt haben nun Expertinnen und Experten des Oekotoxzentrums und der Eawag dazu einen Vorschlag erarbeitet.

Ein Ziel der Schweizer Gewässerschutzverordnung ist, dass Sedimente am Grund von Bächen, Flüssen und Seen keine schwer abbaubaren Stoffe enthalten und auch keine Stoffe anreichern, die eine schädliche Wirkung auf Lebewesen haben. Trotzdem fehlte in der Schweiz bisher – anders als beim Wasser – eine einheitliche Bewertungsstrategie für Sedimente. In einem fast sechs Jahre dauernden Projekt unter Federführung des Oekotoxzentrums wurde nun zusamen mit Expertinnen und Experten der Eawag, von anderen Instituten sowie mit kantonalen Gewässerschutzfachstellen und dem VSA eine solche Strategie entwickelt.

Von der Probenahme bis zur Beurteilung

Der kürzlich publizierte Expertenbericht erläutert, wie der chemische Zustand von Sedimenten verlässlich überwacht und beurteilt werden können. Die Strategie umfasst Verfahren zur Probenahme und zur Probenvorbehandlung für die chemische Analyse. Zudem enthält sie eine Stoffliste, die für das regelmässige Sedimentmonitoring vorgeschlagen wird, Sedimentqualitätskriterien (EQSsed) für diese Schadstoffe sowie ein mehrstufiges Bewertungssystem, welches sich an das Modul-Stufen-Konzept anlehnt. Die Strategie ist für den Routineeinsatz konzipiert und baut auf Methoden auf, die bereits in den Kantonen angewendet werden.
 

Titelbild: Andri Bryner, Eawag

Originalpublikation

Finanzierung / Kooperationen

Der Bericht wurde vom Ökotoxzentrum im Auftrag des Bundesamts für Umwelt erarbeitet. Nebst Forschenden der Eawag waren auch Expertinnen und Experten von weiteren Instituten, kantonalen Gewässerschutzfachstellen, vom VSA und von privaten Ingenieurbüros beteiligt.