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Die Eawag investiert in den brasilianischen Regenwald

7. Februar 2023 | Claudia Carle

Die Eawag hat begonnen, ihre nicht vermeidbaren CO2-Emissionen aus dem Gebäudebereich rückwirkend mittels Zertifikaten zu kompensieren. Für die Emissionen aus dem Jahr 2020 hat die Direktion ein Projekt zur nachhaltigen Energieversorgung und zum Schutz der Biodiversität in Brasilien ausgewählt.

Die Eawag hat - wie alle anderen Bundesinstitutionen - vom Bund die Vorgabe erhalten, im Gebäudebereich klimaneutral zu werden und muss daher die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen kompensieren. Da dies rückwirkend ab 2020 gilt, hat die Eawag nun für die CO2-Emissionen des Gebäudebereichs im Jahr 2020 ein entsprechendes Zertifikat von der Firma Swiss Climate für ein Kompensationsprojekt erworben. Im Rahmen dieses Projekts, welches die Direktion ausgewählt hat, wurde im Nordosten Brasiliens die Energieversorgung mehrerer Keramikfirmen nachhaltig umgestaltet. Während die Firmen zuvor Holz aus den umliegenden Regenwäldern nutzten, verwenden sie nun Schalen von Cashew- und Kokosnüssen oder Holz aus nachhaltigen Forstkulturen. Das bewahrt den Regenwald vor weiterer Abholzung und schützt damit auch dessen reiche Biodiversität.

Unterschiedliche Berechnungsmethoden für Emissionen

Die Eawag hat aus diesem Projekt Zertifikate für 170 Tonnen CO2-Emissionen erworben. «Das entspricht den Emissionen der Eawag aus dem Gebäudebereich im Jahr 2020 gemäss den Berechnungsmethoden des ganzen ETH-Bereichs», erläutert Dominik Scheibler, Umweltbeauftragter der Eawag. Dabei sei zu beachten, dass die Eawag-interne Berechnungsmethode andere Systemgrenzen habe und darum zu deutlich höheren Werten komme, nämlich auf 288 Tonnen CO2. So erfasse die Eawag etwa im Vergleich zur Methode des ETH-Bereichs auch die Emissionen aus Prozesswärme und –strom.

Mobilität erst seit 2021 genauer erfasst

«Nicht miteingerechnet sind die hohen Emissionen aus dem Bereich Mobilität - rund 1000 Tonnen CO2», ergänzt Dominik. Für eine Kompensation fehlten in diesem Bereich bisher auch die Grundlagen, denn die Mobilität der Eawag sei bisher nur grob erfasst worden. «Seit 2021 werden nun aber vor allem die Flug-Kilometer in der Buchhaltung deutlich genauer erfasst», so Dominik. «Damit wird es in Zukunft möglich, diese CO2-Emissionen genauer zu berechnen und allenfalls zu kompensieren oder zu neutralisieren, falls dies erwünscht ist.»

Demnächst sollten auch die Zertifikate für die Kompensation der CO2-Emissionen aus dem Gebäudebereich der Eawag von 2021 vorliegen – 197 t CO2 nach ETH-Bereichs-Methode. Für 2022 müssen die Zahlen erst noch berechnet werden.