News
Eintrag von Pflanzenschutzmitteln reduzieren
2. Mai 2018 |
Fliessgewässer in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten sind häufig stark mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) belastet – insbesondere kleine Flüsse und Bäche. Bei starkem Regen erreichen die Konzentrationen jeweils Spitzenwerte. Grund dafür ist, dass Regenwasser oberflächlich abfliesst und PSM von den Landwirtschaftsflächen in die Gewässer schwemmt. Verschiedene Massnahmen kommen infrage, um den Eintrag von PSM auf diesem Weg zu verhindern. Forschende von Agroscope, Eawag und der VSA-Plattform Wasserqualität haben diese nach verschiedenen Kriterien bewertet.
Verschiedene Prozesse verantwortlich
Niederschlagswasser fliesst oberflächlich ab, wenn es nicht genügend schnell versickern kann oder wenn die Böden bereits mit Wasser gesättigt sind. Werden die PSM gelöst im Oberflächenabfluss transportiert spricht man von Abschwemmung, werden sie an Partikel gebunden abgetragen, handelt es sich um Erosion. Diese beiden Prozesse lassen sich auf geneigten Böden nicht vollständig verhindern, durch geeignete Massnahmen aber deutlich reduzieren. Doch wie wirksam sind diese? Die Forschenden haben ein ganzes Bündel von Massnahmen aus der Literatur zusammengetragen und beurteilt, wie hoch ihr gesamtschweizerisches Reduktionspotenzial für den PSM-Eintrag ist, wie tauglich sie in der Praxis sind und wie gut sie bei Landwirtinnen und Landwirten akzeptiert sind.
Wirksame Massnahmen vorhanden
Als besonders wirksam beurteilen die Forschenden Massnahmen, die eine möglichst vollständige Versickerung des Niederschlagswassers fördern. Dazu zählen eine geringe Bodenbearbeitungsintensität, eine nur grobe Saatbettbereitung sowie die Vermeidung der Bodenverdichtung. Weil sie auf allen Ackerflächen in der Schweiz angewendet werden können, ist das Reduktionspotenzial hier sehr gross.
Dass die Massnahmen wirken, ist bei den meisten wissenschaftlich belegt. Je nach Art des Bodens stehen jedoch andere Massnahmen im Vordergrund. Jede Parzelle müsse deshalb individuell beurteilt werden, betonen die Experten. Doch Massnahmen, die einen höheren Arbeitsaufwand mit sich bringen oder die sowieso schon knappe Fläche beschränken, sind bei Landwirtinnen und Landwirten nur wenig akzeptiert. Entsprechend hapert es teilweise an der Umsetzung.