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Lenny Winkel zur ETH-Professorin ernannt

19. September 2024 | Annette Ryser / Andri Bryner

Lenny Winkel (*1975), zurzeit ausserordentliche Professorin an der ETH Zürich und Gruppenleiterin am Wasserforschungsinstitut Eawag, wurde vom ETH-Rat zur ordentlichen Professorin für Anorganische Umweltgeochemie am Department Umweltsystemwissenschaften ernannt.

Lenny Winkel gilt international als führende Expertin auf dem Gebiet der biogeochemischen Kreisläufe, insbesondere von Selen. In ihrer schon mehrfach ausgezeichneten Forschung untersucht sie das Umweltverhalten von Selen und anderen Spurenelementen wie Arsen, die sich im Grundwasser anreichern und auf die Gesundheit auswirken können. Lenny Winkel schlägt Brücken zwischen Forschungsgruppen und Instituten an der ETH Zürich sowie zur Eawag, wo sie Direktionsmitglied und Gruppenleiterin ist in der Abteilung Wasserressourcen und Trinkwasser. Für ihr Engagement in der Lehre wurde ihr 2019 die Goldene Eule der ETH Zürich verliehen.

Studierende zum kritischen Denken motivieren

Winkel – erfreut über die Beförderung – lobt vor allem ihr Team: «Wir werden unsere Aktivitäten in Forschung und Lehre an beiden Institutionen fortsetzen. Ich bin dankbar für die Unterstützung durch beide Institutionen und insbesondere durch meine Teammitglieder, die ebenfalls an zwei Institutionen arbeiten», sagt sie. Der Beruf des Professors sei ein Job mit vielen Verantwortlichkeiten und unterschiedlichen Aufgaben. Sie möge diese Vielfalt. Sie motiviere sowohl in ihrer Forschung als auch in der Lehre die Studierenden, eine breite Perspektive einzunehmen und Verbindungen zu verwandten Disziplinen oder Themen herzustellen. «Ich hoffe, die Studierenden damit zu eigenständigem und kritischem Denken anzuregen und sie zu einem kreativen und interdisziplinären Umgang mit ökologischen Herausforderungen zu bewegen», sagt die studierte Geologin.

Fazinierender Kreislauf der Spurenelemente

Zum ersten Mal kam Winkel 2006 als Postdoc an die Eawag. Sie arbeitete an raumbezogenen Vorhersagen für das toxische Element Arsen im Grundwasser. Nach einem Postdoc-Projekt im Ausland kam sie 2011 als SNF-Förderungsprofessorin zurück. «Seither fasziniert mich der Kreislauf chemischer Elemente, die in relativ geringen Mengen vorkommen und deshalb als Spurenelemente bezeichnet werden, aber dennoch einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit haben.» So erforscht sie u.a. die Wege dieser Elemente innerhalb und zwischen verschiedenen Kompartimenten, z. B. vom Grundwasser via Bewässerung in den Boden bevor sie in die Pflanzen gelangen oder in die Atmosphäre emittiert werden und schliesslich über den Niederschlag wieder in den Boden gelangen.

Forschungsgruppe Anorganische Umweltgeochemie (nur in Englisch):
https://www.eawag.ch/en/department/wut/main-focus/environmental-inorganic-geochemistry/