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Pestizide verbleiben lange im Boden

12. Oktober 2017 | Andres Jordi

Pflanzenschutzmittel oder ihre Transformationsprodukte verbleiben bis zu Jahrzehnten im Boden. Das ergab eine vom Bundesamt für Umwelt finanzierte Studie. Forschende von Eawag und Agroscope analysierten dabei Bodenproben von 14 Schweizer Landwirtschaftsflächen aus den Jahren 1995 bis 2008, die im Monitoringprogramm «Nationale Bodenbeobachtung» erhoben wurden, auf Pestizidrückstände. Diese verglichen sie mit Aufzeichnungen von Landwirten über deren Pestizideinsatz für diesen Zeitraum. In den Proben der meisten Flächen fanden die Wissenschaftler auch nach Jahren noch 10 bis 15 Pestizide in Konzentrationen von 1 bis 330 Mikrogramm pro Kilogramm Trockengewicht. Dabei identifizierten sie nicht nur die von den Bauern angegebenen Pflanzenschutzmittel, sondern ebenso nicht dokumentierte. In vielen Fällen handle es sich wahrscheinlich um Rückstände von Substanzen, die bereits vor 1995 ausgebracht wurden, vermuten sie. Von rund der Hälfte der dokumentierten Pestizide wiesen sie auch Transformationsprodukte nach. Die Forschenden erachten ein Bodenmonitoring, das die im Zulassungsverfahren für Pestizide vorgeschriebenen Abbaustudien im Labor ergänzt, als sinnvoll.

Originalpublikation

Chiaia-Hernandez A. et al. (2017): Long-Term Persistence of Pesticides and TPs in Archived Agricultural Soil Samples and Comparison with Pesticide Application. Environmental Science and Technology 51 (18), 10'642–10'651 https://dx.doi.org/10.1021/acs.est.7b02529