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Sorgfalt bei der Inbetriebnahme von Wasserleitungen lohnt sich

23. Juni 2016 | Andres Jordi

Sobald eine neue sanitäre Anlage zum ersten Mal mit Trinkwasser gefüllt wird, beginnen im Wasser vorkommende Mikroorganismen die Leitungen zu besiedeln. Je nach Bezugsquelle kommen in einem Milliliter zwischen 1000 und 100'000 Bakterien von bis zu 2000 verschiedenen Arten vor. Darunter befinden sich auch Krankheitserreger, die normalerweise aber in so geringen Mengen auftreten, dass kein Infektionsrisiko besteht. Dabei ist entscheidend, dass die Sanitärinstallateure sorgfältig arbeiten, wenn sie ein Leitungssystem in Betrieb nehmen. Mit einfachen Mitteln können sie eine Kontamination verhindern, wie eine Studie der Eawag und der Hochschule Luzern zeigt. Demnach sollte die Dichtigkeit der Leitungen statt mit Wasser mit einem inerten Gas getestet werden. Die Festigkeitsprüfung mit Wasser erfolgt erst kurz vor Inbetriebnahme. Bei der Erstbefüllung empfehlen die Forschenden, einen Hygienefilter zu verwenden und anschliessend eine Desinfektionsspülung durchzuführen. Danach sollte das Leitungssystem direkt an die Trinkwasserversorgung angeschlossen und mit kaltem Wasser gespült werden. Regelmässige Spülungen bis zur Übergabe der Anlage verhindern zu lange Stagnationszeiten. Mit diesen Massnahmen lassen sich kostenintensive Sanierungen verhindern.