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Mit der Aufbereitung von Grauwasser Energie und Trinkwasser sparen
24. Juli 2017 |
Jedes Jahr produziert die Schweizer Bevölkerung Unmengen von Abwasser. Abwasser aus dem WC wird mit Wasser aus Dusche und Waschbecken (Grauwasser) gemischt, mit Trinkwasser gespült und muss in den Kläranlagen in einem aufwändigen und energieintensiven Verfahren wieder getrennt werden. Im Water Hub entwickeln und testen die Forschenden der Eawag nun seit der Eröffnung von NEST im Sommer 2016 Technologien für die getrennte Sammlung und Aufbereitung dieser Abwasserströme. Die Forschung soll auch dazu beitragen, den Wasserverbrauch zu reduzieren und Stoffe im Abwasser zu nutzen.
Aufbereitetes Grauwasser sinnvoll nutzen
Seit ein paar Wochen ist im Water Hub nun auch die Grauwasseraufbereitungsanlage in Betrieb, erste Vorversuche laufen. Das Grauwasser, welches einen geringen bis mittleren Verschmutzungsgrad hat, wird gesammelt und im ersten Schritt durch eine Membran geleitet, die Schmutzpartikel und Krankheitserreger herausfiltert. Danach fliesst das Grauwasser durch ein Gefäss mit Aktivkohle, welche die übrig gebliebenen Schadstoffe bindet. Im Spätsommer wird im Water Hub eine neue Membrananlage eingebaut, die es zu testen gilt. Ziel der Forschenden ist, dass mit dem aufbereiteten Grauwasser nicht nur WCs gespült werden können, sondern auch geduscht werden kann.
Dünger aus Urin beliebt
Schon weiter fortgeschritten ist die Nährstoffrückgewinnung aus Urin: Die bereits im Projekt VUNA erprobte Urinaufbereitung wurde überarbeitet und ist im Water Hub in Betrieb. Das Eawag-Spin-Off Vuna GmbH plant den Bau von weiteren Anlagen. Aurin, der aus Urin gewonnene Dünger, ist auch am Empfang im NEST und in ausgewählten Gartencentern erhältlich. Weitere Einblicke in die Forschung im Water Hub gibt der neue Film.