Umweltbeobachtung aus dem All
Beitrag aus dem Infotag-Magazin 2022
Das europäische Copernicus-Programm erhebt seit 2014 mit Satelliten Daten für die Umweltbeobachtung, die für die Forschung frei verfügbar sind. Die Eawag gewinnt daraus Wasserqualitätsindikatoren wie Chlorophyll a-Konzentrationen für die dreissig grössten Schweizer Seen und entwickelt Ansätze, um diese Indikatoren in die konventionelle Umweltbeobachtung zu integrieren. Eine Voraussetzung dafür ist die Validierung der Satellitenerhebungen mit Messungen vor Ort. Auf der Forschungsstation LéXPLORE im Genfersee werden so auch Referenzmessungen für Vergleiche mit optischen Satellitendaten durchgeführt. Satellitenaufnahmen erkennen sichtbare Wasserbestandteile wie Phytoplankton oder gelöste organische Stoffe (sogenannte Gelbstoffe). Als Referenzmessung erheben automatische Sensoren, die an einer zwischen Wasseroberfläche und Seeboden auf- und absteigenden Sonde befestigt sind, bei jedem Satellitenüberflug Grössen wie spektrale Reflexion, Absorption und Streuung. Diese werden direkt mit den Satellitenaufnahmen verglichen. Ausserdem können weitere Parameter wie Temperatur oder Sauerstoffkonzentration zur Interpretation der optischen Daten beigezogen werden.
Erstellt von Manuela di Giulio für das Infotag-Magazin 2022