Abteilung Oberflächengewässer
Gemeinsam lernen von Revitalisierungen
Bis ins Jahr 2090 sollen in der Schweiz 4’000km Fliessgewässer und Seeufer revitalisiert werden. Damit bietet sich die einmalige Chance, aus den umgesetzten Massnahmen für zukünftige Projekte zu lernen, um z.B. folgende Fragen zu beantworten: Wie verändert sich die Fischgemeinschaft in einer Aufweitung? Und wie reagiert die Ufervegetation nach einer Ausdolung?
Die Entwicklung einer Fliessgewässerrevitalisierung lässt sich mit Wirkungskontrollen messen. Traditionellerweise kommen in Revitalisierungsprojekten sehr unterschiedliche Ansätze zum Einsatz. Über die vergangenen Jahre haben wir an der Eawag ein Konzept für eine schweizweit einheitliche Wirkungskontrolle erarbeitet, im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und in engem Austausch mit PraxispartnerInnen aus dem In- und Ausland. Seit 2020 folgen die Erhebungen in allen Projekten den Grundsätzen der Praxisdokumentation «Wirkungskontrolle Revitalisierung - Gemeinsam lernen für die Zukunft».
Im aktuellen Forschungsprojekt unterstützen wir die Anwendung durch die Praxis. Wir erarbeiten die Datenhaltung, führen Analysen aus zur Entwicklung von Revitalisierungsprojekten in kleinen Fliessgewässern und engagieren uns in der Weiterbildung (PEAK-Kurse). Daneben aktualisieren wir die Praxisdokumentation aufgrund der Erfahrungen der AnwenderInnen und erstellen Praxisprodukte für den gemeinsamen Lernprozess.
Aus den Resultaten der Wirkungskontrolle lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Damit können künftige Revitalisierungen noch kosteneffektiver werden und einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der heimischen Biodiversität leisten.