Abteilung Oberflächengewässer

HistoRiCH - Von alten Karten für die Zukunft lernen


Fliessgewässer, Seen und Auen gehören zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen der Welt. Die Abnahme der Biodiversität und die Beeinträchtigung von Ökosystemleistungen werden insbesondere durch den Verlust und die Degradierung des Lebensraums verursacht, z.B. aufgrund fundamentaler Landschaftsveränderung. Längst vergangene, historische Landschaftsveränderungen können dabei die Struktur und Funktion heutiger Ökosysteme beeinflussen. Entsprechend wichtig ist es, historische Landschaftsveränderungen in Forschung und Praxis zu berücksichtigen, um die heutigen Verhältnisse besser zu verstehen und für die Zukunft zu planen, z.B. für die wirkungsvolle Revitalisierung beeinträchtigter Ökosysteme und den effektiven Schutz unserer Biodiversität.

Im Rahmen des HistoRiCH Projekts nutzen wir den einzigartigen Bestand an historischen Karten der Schweiz, um Landschaftsveränderungen der vergangenen 150 Jahre zu untersuchen. Das Projekt verfolgt drei Hauptziele, die von drei Partnern in enger Zusammenarbeit verfolgt werden:

  1. Von Karten zu Kartenelementen (ETHZ): Entwicklung robuster Kartenbearbeitungsmethoden zur Extraktion von hydrologischen Elementen aus gescannten historischen Karten.
  2. Von Kartenelementen zu Messgrössen (ZHAW): Ableitung ökologischer Messgrössen von den extrahierten hydrologischen Kartenelementen zur Charakterisierung der Ökosystemstruktur und -funktion.
  3. Von Messgrössen zur Anwendung (Eawag): Analyse von Steuerfaktoren, die Landschaftsveränderungen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen verursachen können (z.B. Urbanisierung, Hydrologie) soiwe ihres Einfluss auf die heutige Gewässerökologie. Ableitung praktischer Empfehlungen zur sachkundigen Nutzung historischer Karten.