Abteilung Oberflächengewässer

Paläoumweltrekonstruktionen können Aufschluss darüber geben, wie terrestrische und aquatische Systeme in der Vergangenheit auf Klima- und Meeresspiegeländerungen reagiert haben. Solche Informationen sind insbesondere in Ländern wie Thailand von entscheidender Bedeutung, da dort aufgrund der langen Küstenlinien bereits geringe Schwankungen des Meeresspiegels und der Monsunintensität tiefgreifende und bedeutende Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft haben können.
Über die Bandbreite und die Mechanismen der Klima- und Meeresspiegelschwankungen in dieser Region ist jedoch nur wenig bekannt, da die paläoökologischen Daten ungleichmäßig verteilt sind, insbesondere auf menschlichen Zeitskalen wie dem Holozän (<10.500 Jahre). 

Die wichtigsten Forschungsfragen, die im Rahmen dieses Projekts beantwortet werden sollen, sind die, wie die Süßwasser-Meeresumwelt Ostthailands auf Veränderungen des Meeresspiegels und der Monsunintensität und -variabilität während des Holozäns reagiert hat, und ob und wie sie bereits vom Menschen beeinflusst wurde.
Um diese Fragen zu klären, wurden an zwei Stellen im östlichen Golf von Thailand Sedimentsequenzen entnommen. Wir werden einen Multi-Proxy-Ansatz verwenden, bei dem physikalische und geochemische Proxies in Sedimentarchiven aus Mangroven und alten Lagunen kombiniert werden, um Veränderungen der Niederschlagsvariabilität und des Salzgehalts, die Anwesenheit des Menschen, Veränderungen der Sedimentationsrate, die Herkunft des organischen Materials, die Zersetzung organischer Stoffe und die Humifizierung zu ermitteln.