Abteilung Umwelttoxikologie

Ausgezeichnete Alternative zu Tierversuchen

17. Juni 2021

Toxizitätstests macht man derzeit noch vorwiegend an lebenden Tieren, im Rahmen der Umweltrisikoprüfung vor allem an Fischen. Ein von Eawag-Forscherinnen entwickeltes Alternativverfahren nimmt gerade entscheidende Hürden hin zur breiten Anwendung in der Praxis. Auch dank der Überzeugungsarbeit der beteiligten Wissenschaftlerinnen.

Wie misst man, ob ein chemischer Stoff für die Umwelt unbedenklich ist? Indem man lebende Fische steigenden Dosen dieser Chemikalie aussetzt, bis sie schliesslich sterben. Und wie misst man, ob das Wasser aus den Kläranlagen auch wirklich sauber ist? Indem man Fische als lebende Sensoren hält. Sie zeigen an, ob es Probleme mit der Wasserqualität gibt, quasi als Frühwarnsystem.

Dass das auch anders gehen müsste, war Professorin Kristin Schirmer, Leiterin der Abteilung Umwelttoxikologie an der Eawag, seit Längerem klar. Sie nennt das aktuelle Standardverfahren zur Messung der Wasserqualität einen «unzeitgemässen, groben Test». Trotzdem ist der sogenannte akute Fischtoxizitätstest einer der am weitest verbreiteten Tests in der Umweltregulatorik. Schirmer ist überzeugt, dass es an der Zeit ist, das zu ändern. Wie stellt man also sicher, dass jede Gefahr erkannt wird, ohne am lebenden Objekt zu experimentieren?