Abteilung Umwelttoxikologie
Charakterisierung der genetischen Anfälligkeit für pestizidinduzierte Neurotoxizität bei umweltrelevanten Arten
Chemische Verschmutzung bedroht die Artenvielfalt von Ökosystemen. Wir wissen jedoch wenig über die genetische Voraussetzung verschiedener Arten, welche sie gegenüber chemischen Belastungen anfällig macht. Methoden zur Beurteilung dieser genetischen Anfälligkeit sind begrenzt, da Laborstudien zur Prüfung chemisch bedingter schädlicher Auswirkungen bei genetisch vielfältigen Arten nicht für alle Chemikalien und Arten möglich sind, während feldbasierte Methoden wie das Biomonitoring keine Informationen zu Expositionen liefern können, die noch nicht stattgefunden haben. Daher sind computergestützte Methoden erforderlich, um die unterschiedliche genetische Anfälligkeit der Arten gegenüber Chemikalien zu bestimmen. Mit diesem Wissen können die Auswirkungen von chemischen Belastungen auf Populationen und die entsprechende Widerstandsfähigkeit eines Ökosystems charakterisiert werden.
Für dieses Projekt werden wir Datenintegration, -analyse und -visualisierung nutzen, um die genetische Anfälligkeit für Chemikalien bei verschiedenen Arten zu charakterisieren und vorherzusagen. Als Ausgangspunkt werden wir uns auf die durch Pestizide verursachte Neurotoxizität bei Zebrafischen (D.rerio) und Fadenwürmern (C. elegans) konzentrieren. Wir werden ein Datenintegrationsprotokoll entwickeln, um vorhandene Daten über chemische Aktivität, genetische Variabilität und Neurotoxizitätsendpunkte zu verknüpfen. Aus diesen Verknüpfungen werden quantitative Risikowerte entwickelt, um die Wahrscheinlichkeit zu charakterisieren, dass die durch Pestizide verursachte Neurotoxizität in genetisch unterschiedlichen Populationen variiert. Diese Risikowerte und Datenverknüpfungen werden verwendet, um Ähnlichkeiten und Unterschiede in der genetischen Anfälligkeit zwischen weiteren Arten zu analysieren.