Abteilung Umwelttoxikologie
PlastChem: Stand der Wissenschaft zu Chemikalien in Kunststoffen
Im Laufe ihres Lebenszyklus können Kunststoffmaterialien und -produkte eine Vielzahl von Chemikalien freisetzen, von denen viele als gesundheitsschädlich und/oder umweltschädlich bekannt sind, während andere hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit oder sogar Identität noch nicht charakterisiert sind, da beides oft unbekannt sein kann. Im Rahmen des PlastChem-Projekts haben wir einen Bericht und eine öffentlich zugängliche Datenbank erstellt. Dieser Bericht sowie Datenbank fassen den Stand der Wissenschaft zu über 16.000 bekannten Kunststoffchemikalien zusammen und decken deren Identitäten, Gefährdungseigenschaften und Vorkommen in verschiedenen Polymeren ab, siehe PlastChem Projekt. Diese Ressourcen, die 2024 veröffentlicht wurden, dienen nun der Informationsbereitstellung für die Politikentwicklung, z. B. zur Unterstützung der UNEP-Arbeit am internationalen Kunststoffabkommen.
Trotz unseres wachsenden Wissens über die Identität und Gefahren von Kunststoffchemikalien bleibt die chemisch-analytische Einzelbewertung aller aus Kunststoffen freigesetzten Substanzen nicht praktikabel. Stattdessen könnte die Bewertung mittels sogenannte Bioassays, auch als wirkungsbasierte Tests bezeichnet, einen alternativen Ansatz zur ersten Gefährdungsbewertung von Chemikaliengemischen in Kunststoffauslaugungen bieten. Derzeit arbeiten wir daran, eine systematische Evidenzkarte zu erstellen, um zu verstehen, welche Arten von Toxizitäten oder Bioaktivitäten für chemische Mischungen gemessen wurden, die aus verschiedenen Kunststoffmaterialien und -produkten freigesetzt werden können.
Publikationen
In Zusammenarbeit mit
Martin Wagner and Laura Monclús, Norwegian University of Science and Technology
Hans Peter H. Arp, Norwegian Geotechnical Institute & Norwegian University of Science and Technology
Mari Engvig Løseth and Raoul Wolf, Norwegian Geotechnical Institute
Jane Muncke and Lisa Zimmermann, Food Packaging Forum Foundation
Zhanyun Wang, Empa – Swiss Federal Laboratories for Materials Science and Technology
Finanzierung
Norwegian Research Council