Abteilung Umwelttoxikologie

Genetische Diversität beschreibt die Variation auf DNA-Ebene innerhalb einer Art. Obwohl sie einen entscheidenden Teil des Schutzes der biologischen Vielfalt darstellt, wird die genetische Vielfalt innerhalb der Arten im Vergleich zur genetischen Vielfalt zwischen den Arten zu wenig berücksichtigt. Die Auswirkungen chemischer Kontaminationen auf die genetische Vielfalt sind dabei noch weniger bekannt.

Dieses Projekt ist Teil des TerraChem Horizon Europe-Projekts: Von Böden zu Apex-Arten: chemische Pfade und Auswirkungen auf die terrestrische Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen für ein besseres Chemikalienmanagement. Das übergeordnete Ziel des TerraChem-Projekts besteht darin, einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln und anzuwenden, der Überwachung, Umweltmodellierung, Datenmanagement, Analysewerkzeuge und Benutzeranleitung integriert, um die Exposition terrestrischer Biota gegenüber anthropogenen Chemikalien und deren Schäden an der terrestrischen Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen besser zu verstehen. Im Rahmen des Modellierungsarbeitspakets (2) wollen wir chemische Auswirkungen auf die terrestrische genetische Vielfalt charakterisieren.

Es gibt zu viele verschiedene Chemikalien, Arten und Populationen, als dass alle chemischen Auswirkungen auf die genetische Vielfalt mit Feld- oder Labormethoden beurteilt werden könnten. Um dieser Herausforderung zu begegnen, nutzt unsere Gruppe datengesteuerte Analysen und prädiktive Modelle, um das Potenzial chemischer Verschmutzung zu beschreiben, das sich auf genetisch unterschiedliche Populationen auswirkt. Dazu gehört die Vernetzung unterschiedlicher Datensätze, um spezifische genetische Regionen mit größerer Anfälligkeit für chemische Kontamination bei verschiedenen Arten zu identifizieren, die Differenzierung genetisch anfälliger Signalwege, die für alle Arten einzigartig und artenübergreifend sind, und die Charakterisierung räumlicher Unterschiede in der genetischen Vielfalt in ganz Europa.